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Trassenverlauf für Pipeline genehmigt

(NGZ) Die Rheinwasser-Transportleitung darf so wie geplant verlegt werden: Die Mitglieder des Braunkohlenausschusses der Bezirksregierung Köln haben den Verlauf der Trasse in ihrer Sitzung am Freitag einstimmig genehmigt. Damit ist der Pipeline-Korridor zwischen Dormagen-Rheinfeld und Grevenbroich-Frimmersdorf beziehungsweise Elsdorf (Rhein-Erft-Kreis) „festgezurrt“, wie Ausschussvorsitzender Stefan Götz (CDU) sagt: „Wem der Trassenverlauf nicht passt, muss nun klagen.“

Große Diskussionen im Braunkohlenausschuss gab es am Freitag nicht. „De facto hatten wir ja den größten Teil schon einmal beschlossen. Diesmal ging es im Wesentlichen nur um den Abzweig in Richtung Hambach und um die veränderte Größe der Rohre“, sagt der Vorsitzende. Der Abschnitt zwischen Allrath und Elsdorf für die Verfüllung des Tagebaus Hambach und die Neudimensionierung der Röhren mussten nachträglich in das Plan-Paket aufgenommen werden. Grund ist der zwischenzeitlich auf das Jahr 2030 vorgezogene Kohleausstieg.

Mit der Genehmigung der Trasse hat das Mammutprojekt Rheinwasser-Transportleitung eine wichtige planerische Hürde genommen. „Jetzt kommt der bergrechtliche und anlagenbezogene Verfahrensschritt mit vielen technischen Details“, heißt es bei den Projektleitern von RWE. Das Ziel: Ende kommenden Jahres sollen die Bauarbeiten beginnen können.

Die Zeit drängt, denn bereits 2030 soll das Wasser bei Rheinfeld entnommen werden und durch die drei 2,2 Meter starken Pipelines strömen. Zunächst soll nur das Restloch von Hambach gefüllt werden, dann auch das von Garzweiler. Dem Rhein sollen bis zu 18 Kubikmeter Wasser pro Sekunde entnommen werden. In einem Verteilbauwerk bei Allrath sollen die Leitungen aufgesplittet werden und zu den jeweiligen Gruben führen. Nötig ist das Wasser nicht bloß für die Anlage zweier großer Seen: Nach Ende des Sümpfungsbetriebs für den Bergbau wird das Rheinwasser gebraucht, um den Wasserhaushalt in der ganzen Region zu stabilisieren. Darauf weisen Experten seit Jahren hin.

Stefan Götz vom Braunkohlenausschuss: „2029/2030 muss die Leitung stehen. Das ist das Ziel. Insofern ist die Entscheidung ein gutes Signal. Auch die Tagebau-Anrainerkommunen drängen darauf, dass es jetzt schnell geht.“ Irritationen habe es in den vergangenen Monaten wegen der plötzlich aufflammenden Proteste in Dormagen gegeben, wie Götz sagt. Zu Änderungen bei der Planung haben diese aber nicht geführt.

Die Reaktionen auf die Genehmigung von Freitag fallen bei den Anrainerkommunen positiv aus. Der Grevenbroicher Bürgermeister Klaus Krützen (SPD) begrüßt das „grüne Licht“ für den Trassenverlauf genauso wie der Jüchener Bürgermeister Harald Zillikens (CDU). Er ist Mitglied im Braunkohlenausschuss und hat den Tagesordnungspunkt mit größter Aufmerksamkeit verfolgt: „Die Entscheidung für die Trasse ist ein wichtiges Signal. Das Wasser wird nicht nur für zwei Seen gebraucht, sondern auch für Grünzüge, gerade hier im Nordrevier.“

Unverständnis äußert Zillikens mit Blick auf Dormagen: Dort gibt es teils massive Proteste gegen das Vorhaben. „Dormagen versucht hartnäckig, die Transportleitung zu torpedieren.“ Dabei würde dort niemand dadurch Schaden erleiden. „Es gibt ein abgestuftes Entnahmekonzept, das auch mit der Schifffahrtsverwaltung abgestimmt ist“, betont Zillikens mit Blick auf die oft kritisierte Entnahmemenge. Rufe wie „Lasst dem Rhein sein Wasser“ könne er angesichts der vielfältigen Nutzungen des Flusswassers zwischen Bodensee und Nordsee nicht nachvollziehen. 18 Kubikmeter pro Sekunde seien marginal.

Um das Projekt nun zu stoppen, müssten die Dormagener Klage einreichen. Was sagt der Bürgermeister dort? Erik Lierenfeld (SPD) ließ sich am Freitag mit Verweis auf noch fehlende Unterlagen nicht auf eine Stellungnahme ein. Die Stadt will prüfen, ob sie das Projekt abwenden kann – zumindest auf ihrem Gebiet. Für den 16. November, 18.30 Uhr, Schützenplatz, hat RWE die Dormagener zu einer weiteren Bürgerversammlung eingeladen .

Mit Interesse wurde die in Köln getroffene Entscheidung auch auf der anderen Seite des Tagebaus Garzweiler verfolgt. Zum Beispiel in Erkelenz. Bürgermeister Stephan Muckel (CDU) verweist auf einen Brief, den die Bürgermeister der Tagebau-Kommunen vor Monaten ins Dormagener Rathaus geschickt haben . Darin verurteilen sie die ablehnende Haltung der Stadt scharf. Muckel möge das Wort „alternativlos“ nicht, bei diesem Projekt aber hält er es für angebracht. Auch die Versorgung mit Trinkwasser spielt eine Rolle, sagt er.

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